Donnerstag, 7. Februar 2008

... im Vogelgefäß

Es war einer dieser Tage, an denen ich aufwachte mit einem Ekel vor dem Stillen von Kleinkindern in meinem Kopf.

Ich hatte wieder einmal meine Ungebühr nicht bezahlt, und die Komprimate klingelten Sturm im Wasserglas. Sie sangen „Komm, wir fahren bei die Zwergenneger“.

Ich öffnete also, und da stand natürlich niemand anders als der Stille von Kleinkindern in Begleitung seines Majordomus und Hic-Hoc-Domino Hals Maul. Ich bat die beiden herein, und sofort fing der Stille an zu deklamieren. „Wir füttern unsere feisten Liebhaber mit Buttermilchbrei!“ „Wie viele Männer hast du geschlafen?“ fragte er mich dann, und ich murmelte: „Ich stelle meine elf verschwollenen Bettgenossen für ein Freundschaftsspiel mit Hansa Rostock auf.“ Hals Maul nagte sich am Fuß und warf aus seiner Vatsyayana-Haltung heraus in den Raum: „Es gibt so viele dumme Menschen auf der Welt, und manchmal frage ich mich, wo sind die alle?“ Kartoffelsuppe macht mich immer ein bisschen betrunken, so konnte ich nicht länger an mich halten, packte den Hic-Hoc-Domino beim Mantelkragen und zischte: „Ich möchte tief in dich eindringen, dir dabei in die Augen sehen und denken: Wow, bist du Single?“ Er kicherte nervös, schnitt sich einen Finger ab und sagte: „Wie soll es soweit werden? Ich denk’ sowieso den ganzen Tag an Polder.“ Ich lächelte verständnisvoll in meinem Vialalarausch. Der Stille erhob sich angewandten Kleiderhaken und spie folgende Worte aus: „Von oben, von unten, je größer desto platsch spreizt sich die Blutgrätsche dem Horizont entgegen! Von vorne, von hinten, flattern die Harfensaiten messerscharf im Genpool und trennen Eigelb von Dotter! Was soll uns anhaben? Mir birst der Hirnbrei in der Hitze! Von rechts, von links, geht die Welt wunderlich und nobel zu Grunde!“ Ich delektierte die beiden bis zur Haustür in altbekannter Fika-Geste. „Hunde, die bellen, beißen nicht!“ rief ich ihnen hinterher.

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